Natürlich besteht eine traditionelle italienische Pizza aus Tipo 00 Mehl. Aber manchmal muss man auch mal etwas experimentieren und andere Mischungen ausprobieren. Hier habe ich etwas Reismehl verarbeitet und so eine Pizza bekommen, die außen knackig aber innen immer noch fluffig ist. Leckere Kombination, die jeder Hobby-Pizzabäcker mal probieren sollte.
Ich verwende nicht nur Reismehl, sondern füge nur etwas davon einem einfachen Weizenmehl hinzu. Die Idee mit dem Reismehl kam mir, weil in einer Pinsa Romana auch Reismehl verarbeitet wird. Der Teig einer Pinsa ist aber etwas rustikaler, weil Vollkornmehl verarbeitet wird und daher wollte ich die Kombination Reismehl und Weizenmehl ausprobieren.
Außen kross und innen fluffig
Denn das Reismehl hat einen positiven Effekt: Die Pizza wird außen kross und innen fluffig. Ich bin hier auch ähnlich vorgegangen, wie bei einer Pinsa: Zuerst den Teig backen und danach die Zutaten darauf gelegt. Wer möchte, kann die Pizza zum Schluss noch mal kurz in den Ofen schieben und alles zusammen backen. Der Unterschied ist der, dass ich die Temperatur des Ofens nicht komplett aufgedreht, sondern bei ca. 180 Grad gebacken und ihn dafür etwas länger drin gelassen habe. Da der Teig mehrere Tage im Kühlschrank ziehen konnte, war der Geschmack natürlich Knüller – und die Konsistenz ebenso.
Was ist Reismehl?
Reismehl ist nichts anderes als feines Pulver, das man durch Mahlen von rohem Reis erhält. Weißer Reis ist der Standard, wenn es um Reismehl geht, aber es gibt auch geschliffenen braunen Reis und Mehl aus klebrigem Reis oder Klebreis. Reis kann in verschiedenen Stufen gemahlen werden: grob, halbgrob, fein oder superfein. Grob gemahlener Reis wird in der Regel als Reispulver bezeichnet, während sich das in den meisten Rezepten angegebene Mehl auf die Varianten fein und superfein bezieht.
Reismehl ist ein Grundnahrungsmittel in der asiatischen Küche, insbesondere in der südindischen, chinesischen, japanischen und koreanischen Küche. Natürlich gibt es viele andere Stärkesorten, die sich eignen. Aber Reismehl findet sich in vielen Rezepten, vom Binden und Verdicken bis zum Panieren und Backen. Sein Vorteil: Zum einen verleiht Reismehl dem Gericht nicht den Geschmack wie Kichererbsenmehl oder andere Mehle auf Nussbasis. Wie Allzweckmehl fügt sich Reismehl in das Gericht ein, ohne dass man es schmeckt oder bemerkt.
Das Teigrezept für vier Reismehl-Pizzen
450 Gramm | Weizenmehl - Typ 405 |
30 Gramm | Reismehl |
ca. 310 ml | kaltes Wasser |
2 Gramm | frische Hefe |
10 Gramm | Salz |
10 ml | Olivenöl |
- Die frische Hefe im Wasser auflösen und ein paar Minuten stehen lassen.
- Das Mehl in eine Schüssel geben und vermengen.
- Die Hefe-Wasser-Lösung zum Mehl hinzugeben und ihn 5 bis 10 Minuten kneten.
- Salz hinzufügen und dann solange weiter kneten, bis der Teig das Salz komplett aufgenommen hat.
- Zum Schluss das Olivenöl hinzufügen und noch einmal kurz durchrühren.
- Den Teig in eine Schüssel legen, mit einer Folie oder einem Küchentuch in den Kühlschrank stellen und dort mindestens einen, besser zwei Tage ziehen lassen.
- Ein paar Stunden vor dem Backen den Teig aus dem Kühlschrank holen und aufwärmen lassen.
- Den Teig zu vier Kugeln formen und noch mal eine halbe Stunde gehen lassen.
- Dann den Teig relativ dünn ausbreiten.
- Den Backofen auf 180 Grad aufheizen und die Pizza auf unterster Stufe solange backen, bis sich ein kleiner Ballon bildet (siehe Foto) und der Teig außen kross ist. Das dauert in der Regel deutlich länger als bei einer normalen Pizza. Mit 15 bis 20 Minuten musst du mindestens rechnen.
- Den Belag auf die Pizza legen und gegebenenfalls noch mal kurz weiter backen.
Belag:
Hier könnt ihr drauflegen, was ihr wollt. Tomatensoße und Mozzarella, Schinken oder Salami – alles was eben auf eine Pizza gehört. Gerne auch etwas geröstetes Gemüse oder sogar fertig zubereitetes Fleisch, in kleine Streifen geschnitten. Der Belag kommt erst nach dem Backen auf den Teig, da sonst alles durch die lange Backzeit verbrennt.
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