Dinkelmehl ist das "Getreide der Dichter und Denker" weil es anscheinend die Konzentration verbessert. Daher habe ich mir selbst die Aufgabe gestellt: Ich muss eine Denker-Pizza backen und mich an eine Vollkorn-Dinkel-Variante heranwagen.
Für den Belag habe ich nur Zutaten ausgewählt, die über einen starken, kräftigen Geschmack verfügen, der sich gegen den Dinkel durchsetzen kann. Tomatensauce ist also nicht gleich Tomatensauce, Mozzarella passt hier auch nicht drauf und statt delikatem Prosciutto cotto gibt es eine deftige Salami. Das Ergebnis ist ein Geschmacksfeuerwerk, das jeden vergessen lässt, dass Vollkorn-Dinkel nicht immer den besten Ruf hat. Denn manch einer hat vermutlich schlechte Erfahrungen gemacht und wird daran erinnert, dass die Großtante einem in der Kindheit immer diese unsäglichen Vollkorn-Dinkel-Nudeln serviert hat. Doch das hier lässt alle schlechten Erfahrungen im Pizzaofen verbrennen.
Dieses Rezept für den Teig benötigt idealerweise ein bis zwei Tage Zeit zum Gehen. Klingt nach einer langen Zeit, aber man kann den Teig ideal vorbereiten und länger im Kühlschrank stehen lassen. Die Wartezeit wird belohnt: Der Pizzateig ist deutlich aromatischer und bekömmlicher.
Zutaten für zwei Pizzen: Alles was du für den Teig brauchst
300 Gramm | Dinkelvollkornmehl |
1 Gramm | Trockenhefe |
10 Gramm | Backmalz |
15 ml | Olivenöl |
ca. 170 ml | Wasser (Zimmertemperatur) |
7 Gramm | Meersalz |
Teig zubereiten:
- Die Hefe im Wasser auflösen und ein paar Minuten stehen lassen.
- Das Mehl mit dem Backmalz in eine Schüssel geben.
- Die Hefe-Wasser-Lösung zum Mehl hinzugeben und ihn 5 - 10 Minuten kneten.
- Salz hinzufügen und dann solange weiter kneten, bis der Teig das Salz komplett aufgenommen hat.
- Zum Schluss das Olivenöl hinzufügen und noch einmal kurz durchrühren.
- Den Teig in eine Schüssel legen, mit einer Folie oder einem Küchentuch zugedeckt in den Kühlschrank stellen und dort mindestens einen, besser zwei Tage ziehen lassen.
- Ein paar Stunden vor dem Backen den Teig aus dem Kühlschrank holen und aufwärmen lassen.
- Den Teig zu zwei Kugeln formen und noch mal eine halbe Stunde gehen lassen.
- Den Ofen so heiß wie möglich auf Unter- und Oberhitze vorheizen.
Alles was du für eine kräftige Tomatensauce brauchst
800 Gramm | Ganze Tomaten aus der Dose, geschält |
300 Gramm | Suppenfleisch vom Rind |
2 Esslöffel | Olivenöl |
Etwas | Meersalz |
1 Prise | Pfeffer |
Tomatensauce zubereiten:
- Olivenöl in einem großen Topf erhitzen.
- Das Suppenfleisch darin anbraten.
- Die Tomaten in den Topf geben und mit einem Kartoffelstampfer zerkleinern. Wer keinen hat, kann auch eine Gabel nehmen, ich würde das dann aber in einer gesonderten Schüssel erledigen, das geht einfacher.
- Alles auf dem Herd ca. 20 Minuten leicht kochen lassen. Wichtig: Immer mal wieder umrühren, sonst setzt die Tomatensauce an.
- Heraus kommt eine kräftige Tomatensauce, die ihr noch mit Salz und Pfeffer abschmecken könnt. Wer will, kann hier natürlich noch mehr Gewürze reinpacken, Chili oder Paprika-Pulver passt auch ganz gut dazu.
Alles was du für den Belag brauchst
80 Gramm | kräftige Salami (Salami Spianata) |
80 Gramm | Provolone |
Prise | Salz |
50 Gramm | Blauschimmelkäse |
1 Bund | Lauchzwiebeln |
5 | Champignons |
6 | kleine Tomaten |
Belag zubereiten
- Die Champignons vorsichtig putzen, in feine Streifen schneiden, salzen und scharf in der Pfanne anbraten. Danach zur Seite legen.
- Den Provolone fein reiben und die Lauchzwiebeln in feine Streifen – ca. 3 Millimeter – schneiden. Ihr könnt natürlich auch einen anderen Käse nehmen, aber der Provolone ist sehr kräftig und passt dadurch ideal zu den restlichen Zutaten.
- Den Blauschimmelkäse in kleine Würfel schneiden, die Tomaten halbieren und zur Seite stellen.
- Die Salamischeiben in kleiner Stücke reißen und zur Seite stellen. Da die Pizza sehr rustikal ist, sieht es besser aus, wenn ihr die wirklich kleiner reißt und nicht schneidet.
- Alle Zutaten der Reihe nach zu einer Straße aufbauen: Tomatensauce, Provolone, Salami, Blauschimmelkäse, Champignons, Lauchzwiebeln und halbierte Tomaten.
Vollkorn-Dinkel-Pizza mit Salami und Provolone zubereiten:
- Den Teig vorsichtig ausbreiten: Dafür die Arbeitsoberfläche ordentlich mit Mehl bestäuben und idealerweise mit der Hand ausbreiten. Wer das nicht schafft, kann natürlich auch einen Teigroller nehmen. Hier sollte man nur nicht über die Enden hinaus rollen, da man sonst die Luft aus dem Teig presst.
- Mit einem großen Löffel einen großen Klecks Tomatensauce in die Mitte des Teigs platzieren und sie dann kreisförmig verteilen. Bei Bedarf noch mal Tomatensauce nachholen.
- Den Provolone gleichmäßig auf der Pizza verteilen.
- Die Salami darauf legen und auf die einzelnen Stücke den Blauschimmelkäse legen.
- Nun noch die Champignons und die Lauchzwiebeln gleichmäßig verteilen.
- Die Pizza im Backofen bei Ober- und Unterhitze so heiß wie möglich backen. Nach ein paar Minuten könnt ihr die Pizza um die eigene Achse drehen, damit sie überall gleichmäßig backt.
- So lange backen, bis Boden und Rand dunkle stellen bekommen.
- Meersalz und bei Bedarf etwas Oregano drüber. Fertig
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