Dieses Rezept hat mir, das kann ich ohne Übertreibung sagen, jede Menge Inspiration für das Pizzabacken gegeben. Die Rede ist von der Pinsa Romana, eine Ur-Form der Pizza. Auch wenn sie zum Verwechseln ähnlich aussieht, ist sie doch sehr unterschiedlich. Durch die Art der Zubereitung ist die Pinsa deutlich bekömmlicher als die Art des Teigfladens, die uns fast überall auf der Welt serviert wird.
Wichtige Info vorweg: Dieser Teig einer Pinsa braucht Zeit. Sehr viel Zeit. Genauer gesagt mindestens 72 Stunden, die der Teig im Kühlschrank reifen und sich entwickeln muss. Diese Zeit musst du also unbedingt einplanen – sonst wird das alles nichts. Der Grund ist, das hier so gut wie keine Hefe ihren Einsatz findet. Das sorgt dafür, dass der Teig sehr bekömmlich ist und im Bauch nicht mehr weiter gährt. Falls du eine gute Waage suchst, mit der du auch so kleine Mengen locker abwiegen kannst, findest du hier bei Amazon eine praktische Taschenwaage.
Ebenfalls überraschend ist die geringe Menge an Salz, die du hier verarbeitest. Du verteilst das Salz erst nach dem Backen über der Pinsa.
Dies ist das Teigrezept für vier große Pinsen – das reicht für ca. 8 Personen
350 Gramm | Dinkelmehl - Typ 630 |
350 Gramm | Pizzamehl Tipo 00 |
100 Gramm | Vollkornweizenmehl |
150 Gramm | Reismehl |
100 Gramm | Kichererbsenmehl |
ca. 800 ml | kaltes Wasser |
500 mg | Trockenhefe |
10 Gramm | Salz |
10 ml | Olivenöl |
1. Lös die Trockenhefe in ca. 50 ml des Wassers auf.
2. Gib die Mehle zusammen in eine Schüssel.
3. Füg die Hefe-Wassermischung und das restliche Wasser hinzu und fang schon mal an, den Teig zu kneten und füge nach ca. 5 Minuten das Salz hinzu.
4. Knete den Teig circa 20 Minuten und füg kurz vor Schluss das Olivenöl hinzu. Nicht wundern: Der Teig ist deutlich klebriger als ein herkömmlicher Pizzateig, da der Wassergehalt sehr hoch ist.
5. Lass den Teig nun eine halbe Stunde ruhen, lass aber alle zehn Minuten die Knethaken ein paar Runden durch den Teig drehen.
6. Verschließ nun den Teig in einer Schüssel und stell das alles in den Kühlschrank. Wie oben schon beschrieben mindestens 72 Stunden. Pizza ist schließlich kein Fast Food.
7. Hol den Teig drei Stunden bevor du ihn in den Ofen schiebst aus dem Kühlschrank heraus, damit er Zimmertemperatur bekommt.
8. Nun solltest du den Teig dehnen und falten, damit er ein besseres Klebegerüst erhält. Dazu musst du das obere Drittel des Teigs dehnen und auf das mittlere Drittel legen. Mit dem unteren Drittel verfährst du genauso.
9. Nun breitest du den Teig auf einem Backblech aus, drückst mit allen Fingern gleichzeitig kleine Vertiefungen in den Teig.
10. Schieb den Teig bei ca. 200 Grad in den Ofen und back ihn circa 15 bis 20 Minuten.
Normalerweise wird die Pinsa Romana erst nach dem Backen belegt, natürlich kannst du das aber auch – wie bei einer normalen Pizza – vorher erledigen. Traditionellerweise kannst du alles auf die Pinsa packen, was du gerne magst. Dadurch bist du deutlich freier und experimenteller als bei einer neapolitanischen Pizza. Das habe ich auch so gemacht, wie du auf den Bildern sehen kannst. Da der Rand ziemlich dick geworden ist, habe ich bei der zweiten Fuhre ihn etwas flacher gedrückt, mit Käse gefüllt und so eine Cheesy Crust gebacken. Bisher hatte ich mich immer dagegen geweigert, Mozzarella im Rand zu verstecken, weil es mich zu sehr an Fast-Food-Pizza-Tempel erinnert hat, als an anständiges und liebevolle zubereitetes Essen. Hat sich aber auf jeden Fall gelohnt und funktioniert hervorragend.
Mich hat insgesamt der Geschmack des Teigs so überzeugt, dass ich vermutlich nie wieder eine Pizza ohne Reismehl backen kann, sie wird einfach unfassbar knusprig. Das Kichererbsenmehl ist zugegeben Geschmacksache, ich werde es beim nächsten Mal vermutlich im Regal stehen lassen oder auch passend dazu dem Belag eine orientalische Note geben, damit das geschmacklich runder wird.
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Pinsa Romana Nährwerte pro Portion - dazu kommt natürlich noch der Belag
456 | ![]() |
2g | ![]() |
16g |
Kalorien | Fett | Eiweiß |
Mehr Informationen zur Nährwertberechnung gibt es hier.
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Kommentare
Hi Dominik, ich habe den Teig nach einem, zwei und vier Tagen ausprobiert. Am ersten Tag war er wirklich sehr feucht. Am besten streut man etwas Mehl, bei mir war es Vollkornmehl, auf Backpapier, wälzt den Teig ein bißchen darin, und dann kann man ihn wunderbar erst vorsichtig rollen, um Fläche zu erhalten und dann mit den Fingern in Form drücken/ziehen.
Hi Alex, freut mich sehr, dass dir die Backmischung geschmeckt hat. Wir haben lange getestet, um ein gutes Mischverhältnis hinzubekommen. Super auch, dass du offensichtlich mit dem feuchten Teig klar gekommen bist, der in der Tat nicht einfach zu bearbeiten ist.
Hallo Ulli! Doch, die Menge stimmt! Der Teig kommt mit fast keiner Hefe aus, ist auch im Text oben erklärt. Der Teig gelingt trotzdem - wegen der langen Gehzeit. Einfach mal ausprobieren!
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