Wie du hochwertiges Olivenöl findest, ohne die Flasche zu öffnen

Olivenöl unterscheidet sich beträchtlich je nach Sorte, Qualität und Preis. Doch wie kann man ein hochwertiges Olivenöl erkennen? In diesem Artikel erhältst du wertvolle Tipps, auf welche Merkmale du beim Kauf von Olivenöl achten solltest.

Der Experte Ilja Vantadoro, der auf Instagram unter theoliveoilguru Olivenöle verkostet und der Olivenölproduzent Giovanni Barone geben Tipps, wie du im Supermarkt nicht mehr zur falschen Flasche greifst.

Wenn du im gut sortierten Biomarkt vor dem Olivenölregal stehst, wirst du vor lauter ansehnlichen Flaschen gar nicht wissen, welche du kaufen sollst. Denn es steht nicht auf jeder Flasche, wie bitter und scharf das Öl ist, welche Fruchtigkeit es hat, wann die Oliven geerntet wurden oder geschweige denn, wo das Anbaugebiet liegt. Was also tun?

Die einfache wie auch komplexe Antwort hierauf ist: recherchieren!

Die Grundregel lautet hierbei: Je mehr Informationen dir im Idealfall zum Olivenöl auf der Flasche zur Verfügung gestellt werden, desto eher kannst du auf die Qualität schließen und desto bessere Kaufentscheidungen kannst du treffen. Skeptisch solltest du werden, wenn dir nur einzelne Informationen wie die Region oder der Hersteller angeboten werden. Auch die Bezeichnung "100% italienisch" hat keine Aussagekraft.

Garanten für gutes Olivenöl: Olivenbauer, Mühle und Abfüller

Die Bezeichnung “Produziert und abgefüllt von ..." ist schon viel besser. Der Produzent ist hierbei der Olivenbauer. Der Abfüller ist der Betrieb, der das Olivenöl letztlich in die Flaschen füllt. Allerdings wissen wir im Detail nicht, was mit der Mühle ist, in welcher die Oliven nach der Ernte verarbeitet werden.

Natürlich können alle drei Produktionsschritte am gleichen Ort stattfinden. Auf der anderen Seite kann durchaus die Situation bestehen, dass die Mühle keine eigene Abfüllanlage hat. Außerdem ist es generell gut zu wissen, wie weit die Einrichtungen voneinander entfernt liegen. Manche Hersteller stellen das sogar auf einer Karte dar, sodass man sehr gut erkennen kann, dass die Zeit zwischen Ernte und Verarbeitung möglichst kurz gehalten wird.

Selbstredend ist, dass du von Flaschen mit Bezeichnungen im Sinne von “Mischung von Olivenölen aus...” und unterdurchschnittlichen Preisen die Finger lassen solltest.

Online-Recherche: Wenn man vor dem Regal nicht weiterkommt, aber dennoch gutes Olivenöl möchte

Es gibt namhafte Hersteller, die Flaschen nur für den Direktvertrieb im Geschäft produzieren. Auf deren Etikett finden sich nur die nach der EU Richtlinie notwendigen Angaben. Ist der Webauftritt des Herstellers jedoch informativ, kannst du die Flasche ohne Bedenken kaufen. Man kann sich zur Abkürzung auch an Olivenöl-Guides wie dem Flos Olei orientieren. Aber: Hier sind natürlich nicht alle Hersteller von hochwertigen Olivenölen aufgeführt. Zudem müssen sich Produzenten jedes Jahr erneut bewerben, wenn sie eine Chance auf eine erneute Aufnahme erhalten wollen. Dennoch kann man sich die eine oder andere Recherche ersparen oder greift gleich zu einem der gelisteten Ölen.

Bei Flaschen von weniger bekannten Herstellern hilft wieder die Recherche im Netz. Kommt man hier jedoch gar nicht voran, ist der direkte Kontakt eine gute Wahl. Dazu können wir nur ermutigen, denn jeder Produzent, der sein Öl mit Liebe und Hingabe herstellt und jeder Vertreiber, der die Öle mit Überzeugung verkauft, wird euch gerne alle eure Fragen beantworten.

Manchmal werden Öle von Kooperativen vertrieben. Oft haben kleine Bauern nicht die finanziellen Mittel, ihr Olivenöl selbst zu vertreiben. Hierbei helfen Kooperativen, die oft mehrere hunderte kleine Farmer unter ihre Fittiche nehmen und aus deren Oliven Öl zum Verkauf gewinnen. Eine Win-Win Situation.

Hier findest du eine Übersicht der Angaben auf Olivenöl-Flaschen, auf die du achten solltest.

Angaben, die für gute Qualität stehen:

  • Angaben auf der Flasche oder auf der Produktseite des Herstellers bzw. Vertreibers über:
  • den Hersteller und Abfüller oder die Kooperative
  • die Zeitangabe zwischen Ernte und Verarbeitung
  • die sensorischen Eigenschaften (Aromen, Bitterkeit und Schärfe)
  • die Lage des Olivenhains
  • die Bewirtschaftung des Olivenhains
  • die Erntemethode
  • den Produktionsprozess
  • die Ernteperiode
  • das Datum der Abfüllung
  • den Säuregrad in %
  • den Polyphenolgehalt in mg/kg

Sei skeptisch bei alleiniger Angabe:

  • der Region
  • des Abfüllers
  • des Herstellers
  • der Bezeichnung "100% italienisch" etc.
  • “Produziert und abgefüllt von..."
  • ➔ Hier gilt es beim Hersteller bzw. Vertreiber direkt anzufragen

Vermeide Olivenöle mit diesen Angaben:

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  • Mischung von Olivenölen aus der Europäische Union
  • Mischung von Olivenölen aus Drittländern
  • Mischung von Olivenölen aus der Europäischen Union und aus Drittländern
  • Verweise auf die EU und/oder Drittländer
  • unterdurchschnittlicher Preis
  • "Der Name des Unternehmens und der Marke geben nicht die geografische Herkunft des Produkts an"

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