Immer mehr Pizzaöfen versprechen Pizzen in echter italienischer Qualität. Seit etwa einem halben Jahr benutze ich den Cozze Elektro 13 Zoll und teile hier meine Erfahrungen mit diesem elektrischen Pizzaofen.
Wir tauchen in die Details dieses Elektro-Pizzaofens ein, erkunden seine Einsatzmöglichkeiten, seine Backergebnisse im Vergleich zu anderen Modellen wie dem Ooni und werfen einen Blick darauf, ob er den Anforderungen eines dauerhaften Begleiters im Pizzabacken gerecht wird. Bevor es losgeht, schauen wir uns den Cozze Elektro erst mal genauer und werfen einen Blick auf die technischen Merkmale.
Was ist der Cozze Elektro?
Der Cozze Elektro, dessen Form stark an den Ooni erinnert, hat einen Temperaturregler bis 450 °C und arbeitet mit einer Spannung von 230 Volt und einer Leistung von 2200 Watt. Es ist also eine gute Alternative zu den Öfen mit Gas oder Holz. Ich habe den Ofen für 240 Euro gekauft, preislich liegt er also in der Einsteigerklasse. Die Pizzen, die man mit dem Cozze Elektro zubereitet, sind super, gerade das Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt – so viel schon mal vorweg.
Mit Abmessungen von 53x53x29 cm ist der Ofen kompakt und bietet dennoch Platz für Pizzen mit einem Durchmesser von gut 30 Zentimeter. Die Backfläche ist 34x34 cm groß und wird mit einem Cordierit-Pizzastein geliefert.
Ein 2 Meter langes Kabel mit Stecker ist im Lieferumfang enthalten, was die Platzierung des Ofens flexibler gestaltet und die Nutzung komfortabler macht.
Der COZZE Elektro Pizzaofen bietet eine unkomplizierte Möglichkeit, zu Hause köstliche Pizzen zuzubereiten.
Kann man den Cozze Elektro auch innen verwenden?
Es liegt nahe, dass man den Cozze Elektro in den eigenen vier Wänden verwenden möchte, ihn also in der Küche oder im Partykeller aufstellt. Das sind genau die Orte, an denen ein Ooni Koda oder eine Gozney Roccbox nicht infrage kommen, da man für gasbetriebene oder mit Holz befeuerte Ofen eine gute Lüftung benötigt. Daher dürfte das beim Cozze Elektro aber anders sein und man sollte ihn problemlos in der Küche anwerfen. Aber falsch gedacht: Der Hersteller rät davon ab, den Cozze Elektro innen zu verwenden.
Ich wollte den Grund wissen und habe beim Hersteller gefragt. Die Antwort: Es müssen verschiedene Bedingungen für Haushaltsprodukte für die Verwendung im Innenbereich erfüllt sein. Der Hersteller hat den Cozze Elektro für diesen Einsatz schlichtweg nicht testen lassen.
Ein klares „Nein“ zur Verwendung im Innenbereich ist das natürlich nicht. Man sollte sich aber dennoch bewusst sein, dass der Cozze Elektro nicht mit einem Effeuno oder einem Unold vergleichbar ist, die für den Innenbereich konzipiert wurden.
Eine Sache die den Einsatz zu Hause tatsächlich erschwert: Das Gehäuse des Cozze Elektro wird sehr heiß, da es keine Isolierung hat. Die Hände sollte man also von dem Gehäuse lassen. Gerade wenn Kinder im Haushalt leben, muss man hier durchaus aufpassen.
Wer das Gerät dennoch in der Küche aufstellen möchte, sollte darauf achten, dass man zu allen Seiten genügend Platz hat. Sonst könnte die Hitze das Sonnenblumenöl in der Plastikflasche oder den Messerständer aus Kunststoff, der in der Nähe steht, zum Schmelzen bringen.
Ich habe den Ofen tatsächlich in der Küche aufgestellt, weil ich relativ viel Platz habe. Lediglich zur Rückseite des Cozzes habe ich eine Sperrholzplatte gestellt um zu verhindern, dass der Ofen meine Wand anbrennt. Vermutlich wäre es auch nicht passiert, da die Hitze wohl nicht hoch genug ist. Dennoch wollte ich das Risiko nicht eingehen, dass ich dunkle Stellen an der Wand bekomme.
Wie wird die Pizza? Auch im Vergleich zum Ooni
Wenn der Standort geklärt ist, geht es endlich los ans Pizzabacken – aber vorher sind noch ein paar Informationen wichtig: Welche Temperatur erreicht der Cozze Elektro? Und wie lange muss man warten, bis der Ofen einsatzbereit ist? In meiner Lieferung war direkt ein Pizza-Schild dabei, mit dem man die Öffnung des Ofens schließen kann. Der Vorteil: Der Ofen heizt noch schneller auf, weil weniger Hitze verloren geht. Der Nachteil: Das Pizza-Schild wird natürlich sehr heiß. Gerade wenn man den Cozze innen verwendet, muss man das durchaus beachten. Denn man braucht auch einen Ablageort für das heiße Schild, wenn es gerade nicht den Ofen schließt. Ich habe einfach ein Backblech genommen, das ich dann in meinem Haushaltsbackofen geparkt habe. Das hat als Ablage gut funktioniert. Man sollte auf jeden Fall eine feuerfeste Unterlage für das Schild verwenden.
Nach knapp 18 Minuten habe ich eine Temperatur von ca. 360 Grad auf dem mitgelieferten Stein erreicht. Das sollte ausreichen, um eine gute, fluffige Pizza mit Leoparden-Muster hinzubekommen - kleiner Spoiler: Was es auch tut.
Also los geht’s: Teig zubereiten (ich verwende seit langem nur noch mein Biga-Rezept und habe geschmacklich super Erfahrungen gemacht), den Fladen ausbreiten, belegen und ab in den Ofen.
Anders als der Ooni, der mit einem L-Brenner die Pizzen backt, hat der Cozze Elektro eine Spirale an der Decke des Gehäuses. Die Hitze kommt also von oben. Je nach Größe der Pizza muss man sie mindestens einmal drehen, da die Hitze sonst ungleichmäßig von oben kommt. Das ist auch nicht weiter dramatisch, auch bei den anderen Öfen muss man die Pizza regelmäßig drehen. Von meinem Ooni bin ich es gewohnt, den Fladen alle 20 bis 30 Sekunden zu drehen. Pizzabacken ist keine Sache, die man nebenbei machen kann – man darf die Pizza eben nicht aus den Augen verlieren, sonst verbrennt sie. Das ist beim Cozze Elektro auch der Fall.
Dennoch habe ich das Gefühl, dass ich mit dem Ooni eine schönere Pizza hinbekomme, mit einem besseren und gleichmäßigerem Leoparden-Muster. Denn ein großer Vorteil von einem Gasbrenner im Gegensatz zur Elektro-Version ist die Hitzeregulierung. Beim Ooni habe ich immer die Faustregel: Während der Back-Pause ist die Flamme des Ofens auf Vollgas, sobald die Pizza im Ofen ist, regele ich die Flamme runter, um das beste Ergebnis hinzubekommen. Das funktioniert beim Cozze Elektro nur bedingt. Denn auch wenn ich dort die Temperatur reduziere, brennt der Brenner noch weiter und es dauert noch einige Zeit, bis die Heizspirale aufhört zu heizen. Vermutlich bekommt man das mit der Zeit auch in den Griff und man hat den Dreh heraus, wie man die Einstellungen perfektioniert, damit das beste Ergebnis herauskommt. Ich hatte aber nach einigen Versuchen den Dreh immer noch nicht raus. In Summe kann man aber nach 90 bis 120 Sekunden eine super Pizza hinbekommen.
Pizza aus dem Cozze Elektro, 70% Hydration, 100% Giga
Würde ich den Cozze Elektro wieder kaufen?
Für mich war der Cozze Elektro ehrlicherweise eine Kompromiss-Lösung. Ich habe keinen Balkon in meiner Hauptwohnung – meinen Ooni Koda habe auf der Terrasse meiner Ferienwohnung stehen. In meiner Hauptwohnung hingegen habe ich auch keinen festen Platz in der Küche für einen elektrischen Pizzaofen. Die einzige Lösung: Den Pizzaofen im Keller oder in der Abstellkammer zu lagern und ihn nur dann herauszuholen, wenn ich ihn brauche.
Das könnte ich zwar auch mit dem Effeuno machen, der war mir aber bisher etwas zu schwer und unhandlich. Der Cozze Elektro war hier tatsächlich die bessere Wahl – auch um erst mal zu schauen, ob es mir nicht doch zu umständlich ist, jedes Mal einen Pizzaofen aufzubauen und nach dem Pizza-Abend abzubauen.
Ist das für mich die Lösung auf Dauer? Ich vermute eher nicht. Den gerade mit dem Spiralbrenner im Deckel des Cozze Elektro kam ich persönlich nicht so richtig zu klar, weshalb sich der Ofen für mich immer wie eine Übergangslösung angefühlt hat für einen Effeuno. Der aber preislich natürlich in einer ganz anderen Preisklasse liegt.
Für wen ist der Cozze Elektro geeignet?
Für Einsteiger, die sich erst an das Thema Pizzabacken heranwagen, oder die nur gelegentlich eine Pizza backen wollen, ist der Cozze Elektro ein super Pizza-Ofen, bei dem man preislich nicht viel falsch machen kann. Man bekommt mit dem Cozze Elektro einen sehr passablen Pizzaofen, der seine Berechtigung neben den Gas-Öfen hat.
Denn nicht jeder Vermieter erlaubt es, einen Gasgrill auf dem Balkon zu betreiben. Zudem muss man sich keine Sorgen machen, ob die Flasche hält oder einem das Gas ausgeht. Wem das an einem Samstagabend schon mal passiert ist weiß, wie ärgerlich das sein kann.
Wer ihn in den eigenen vier Wänden verwenden möchte, muss sich im Klaren sein, dass der Ofen sehr heiß wird und er laut Hersteller nicht für den Betrieb im Haus geeignet ist. Um ihn draußen zu verwenden, muss man aber Stromanschluss an der richtigen Stelle haben. Wenn das alles gegeben ist, kann man durchaus auf den Cozze Elektro setzen – man bekommt in 90 bis 120 Sekunden eine super Pizza gebacken.
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